SHIPSPOTTING - SCHIFFE BEOBACHTEN 2023 - 2024

Der weltweite Schiffsverkehr schädigt das Klima

 

Reedereien erzielen extrem hohe Gewinne

 

84 % aller deutschen Handelsschiffe fahren unter der Flagge eines Billiglohnlandes

 

Die schönen Fotomotive beim Shipspotting sollten nicht über die realen Probleme hinwegtäuschen.

90 Prozent unseres gesamten Konsums wird mit Tankern, Container-, Fracht-, Cargo- oder sonstigen Schiffen transportiert. Auf den Weltmeeren sind jährlich 60.000 Frachtschiffe unterwegs, das sind gleichzeitig 18 Millionen Container pro Jahr. Wussten Sie, dass in einem Container bis zu 40.000 T-Shirts verpackt werden können? Die Transportkosten pro Shirt betragen ca. zwei Cent! Billiger geht es kaum.

 

All diese Schiffe stoßen Unmengen an Luftschadstoffen in die Atmosphäre. Das alles schadet dem Klima, den Tieren und auch uns Menschen.

Der hohe Treibstoffverbrauch der Schiffe ist nicht das Problem, vielmehr ist es der dreckige Treibstoff, den sie verbrennen. Dieser Treibstoff besteht aus hochgiftigem Schweröl, einem Restprodukt aus der Treibstoffproduktion. Benzin und Diesel werden bei dieser Produktion hergestellt und übrig bleibt das Schweröl als Treibstoff für die Schiffe. Dieses Schweröl ist, bezogen auf den Schwefeldioxidgehalt, 3.500 Mal dreckiger als Dieselkraftstoff für Autos!

Übrigens: auch Kreuzfahrtschiffe werden überwiegend noch immer mit Schweröl angetrieben. Viel Spaß auf der Kreuzfahrt!

Einige wenige Kreuzfahrtschiffe, Fähren und auch Frachtschiffe haben bereits Partikelfilter und spezielle Katalysatoren verbaut. Aber es sind eben noch viel zu wenige. Die führenden Firmen und die Lobby der Reeder verhindern erfolgreich, dass ihre Dreckschleudern zum Thema werden.

 

Erstaunliches hat die ZDF-Redaktion herausgefunden. Von der Hamburger Container Reederei Hapag Lloyd wurden im vergangenen Jahr 17,5 Milliarden Euro Vorsteuergewinn erzielt. Normalerweise sind 15 Prozent Steuern auf einen solchen Gewinn fällig. Hapag Lloyd musste jedoch nur 1,15 Prozent Steuern bezahlen. Statt 2 ½ Milliarden Euro nur 200 Millionen Euro Steuern.

 

Von den 1.686 deutschen Handelsschiffen sind nur 270 unter deutscher Flagge unterwegs. Der Rest fährt mit der Flagge eines Billigflaggenlandes. An Bord gelten dann die Gesetze und Bestimmungen des Flaggenstaates. Das bedeutet: schlechte Löhne, schlechtere soziale Absicherung. Fazit: auf 84 Prozent aller deutschen Handelsschiffen gelten keine deutschen Gesetze.

(LF)